Geschichte

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahre 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs schienen zunächst nicht gerade vielversprechend zu sein. Um nicht verhungern zu müssen, versuchte jeder auf irgend eine Weise Geld oder Naturalien zu verdienen.

Der aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Augenoptikermeister Walter Bachschmidt hatte die Idee, Sonnenbrillen für amerikanische Soldaten zu verglasen. Margret Bachschmidt, damals ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen, erinnert sich noch gut daran, wie sie mit dem Papa zu den "GI´s" gefahren ist und von diesen hin und wieder mal etwas Schokolade zugesteckt bekam. Als sich die Versorgung mit Rohstoffen verbesserte, fertigte Walter Bachschmidt auch Brillenfassungen an. Dessen Frau Meta, eine gelernte Bankkauffrau, kümmerte sich um die Buchhaltung.

Mit der Währungsreform im Jahre 1948 begann im Westen Deutschlands ein dynamischer wirtschaftlicher Aufschwung, der lediglich von ein paar Konjunkturdellen in den Jahren 1967/1968 unterbrochen bis zur Ölpreiskrise im Jahre 1973 anhielt. Auch die Geschäfte von Walter Bachschmidt, jahrelang einziger Optikermeister weit und breit, entwickelten sich sehr zufriedenstellend. Bald wurden Uhren und Schmuck mit ins Sortiment aufgenommen. Es gab alle Hände voll zu tun. Und natürlich mussten auch die Töchter immer mal wieder mithelfen. So hatten sie Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, von denen sie profitierten, als sie sich nach dem Tod der Eltern entschlossen, das als qualitativ hochwertig bekannte Optik-, Schmuck- und Uhren-Fachgeschäft fortzuführen.

68 Jahre sind seit den ersten Anfängen der Firma Bachschmidt mittlerweile vergangen. Mit Zufriedenheit- zugegeben auch ein bisschen Stolz und Genugtuung - können die ausgebildete Wirtschaftskorrespondentin und Expertin für indianischen Schmuck, Margarete Bachschmidt und ihre Schwester Soni, ausgebildete Augenoptik-, Schmuck-, Uhren-Fachfrau sowie Farb- und Stilberaterin, zurückblicken. Es ist ihnen gelungen, sich in einem von Männern dominierten Beruf und zunehmend härter werdenden Verdrängungswettbewerb über Jahrzehnte hinweg erfolgreich zu behaupten.

Auch wenn sie sich im März dieses Jahres entschlossen haben, den Optikbereich auszugliedern: An´s Aufhören denken die beiden Bachschmidt-"Mädla" noch lange nicht. Nur etwas mehr Zeit möchten Margarete und Soni zur Ausübung ihrer vielfältigen Hobbys haben. Zum Beispiel Theater spielen. - Beide sind seit sieben Jahren aktiv in der "Theatergruppe Klingelbeutel". Konzerte besuchen. In fremde Länder reisen. An sozialen Projekten mitwirken…

Geschäftlich wollen sie sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren. Und die liegt eindeutig bei edlem Schmuck und schönen Uhren, bei der umfassenden Beratung der Kunden und bei der individuellen Farb- und Stilberatung.

Der Unternehmensgründer: Augenoptikermeister Walter Bachschmidt
Familie Bachschmidt im August '68 (von links): Vater Walter, Mutter Meta sowie die Töchter Margarete und Soni. Der Hund hieß übrigens Dandy.